Urner Ereignisse an einem bestimmten Tag
Montag, 21. Juli 2008
Sprengung oberhalb der Axenstrasse - Ein Spektakel mit hoher Genauigkeit
Die Gefahr, dass der unruhige Felspfeiler oberhalb der Axenstrasse und der Bahnlinie spontan abbrechen könnte, ist gebannt. Der «grosse Knall» erfolgte exakt nach Plan.
Ziel erreicht: Im Gumpischtal lagern seit Montagmorgen, 21. Juli, neu 3000 bis 4000 Tonnen Gesteinsbrocken verschiedener Grösse. Nach intensiven Vorarbeiten wurde die rund 1500 Kubikmeter grosse Felsnase hoch über der Axenstrasse und dem Bahntrasse - zwischen Sisikon und der Tellsplatte - gesprengt. Die 20 Bohrlöcher von 27 bis 28 Meter Tiefe wurden am Tag vor dem Spektakel mit 450 Kilogramm Sprengstoff gefüllt. Weit über Strasse und Schiene kamen die letzten Steine zum Stillstand. Grund zur Erleichterung für Baudirektor Markus Züst, die Verantwortlichen der Astra-Filiale in Zofingen und der SBB, die beauftragten Geologen sowie die Fachleute der Gasser Felstechnik AG.
Ruhig und gelassen bis zum Knall
Rund 30 Medienleute und Mitarbeiter der beteiligten Firmen verfolgten die Sprengung hoch oben am Berg von einem Nauen aus. Bis zum erwarteten Knall, der um zirka 8.45 Uhr erfolgen sollte, blieb Zeit zum Diskutieren. Erinnerungen an die Sprengung vom Juni 2006 in Gurtnellen wurden ausgetauscht. Mehrmals wurde bestätigt, dass diese beiden Sprengungen nicht zu vergleichen seien. Von Hektik oder Nervosität war nichts zu spüren, wohl aber ein leiser Respekt vor der grossen Leistung der Arbeiter an vorderster Front. «Ich habe grosses Vertrauen in die Fachleute und bin zuversichtlich, dass alles gelingt. Dass Personen zu Schaden kommen, konnten wir ausschliessen», betonte Baudirektor Markus Züst. «Dennoch, ein gewisses Kribbeln bleibt.» Gegenüber den Verantwortlichen des Astra und der SBB versicherte er: «Uri ist sehr sehr dankbar, dass wir kontrolliert und mit den richtigen Massnahmen diese Gefahr bannen können.» Gleichzeitig erinnerte der Baudirektor aber auch, dass als Folge der Klimaerwärmung noch weitere Ereignisse dieser Art zu erwarten seien. «Mit solchen Massnahmen können wir die Gefahr minimieren, nicht aber eliminieren.» Die Kosten für diese Sicherheitsmassnahme bezifferte Markus Züst auf 1 Million Franken.
Quellen / Literatur:
UW 57, ___
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DAS HEUTIGE DATUM
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