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Historisches Museum Uri - Urner Alpen und Naturforschung im Fokus
Die Naturforschende Gesellschaft Uri feiert heuer ihr 100-Jahr-Jubiläum. Ihr ist die neue Sonderausstellung im Historischen Museum Uri gewidmet. Vernissage war am 10. Mai. Wer hat schon einmal etwas von der Nagerschen Rötelmaus gehört? Von der Rosa Gisleri oder Rosa Uriensis? Oder vom Windgällenporphyr? Die Urner Naturforschergrössen Franz Josef Nager, Anton Gisler und Karl Franz Lusser hatten diese entdeckt, und deren Namen gingen in die Fachliteratur ein. Aber auch in der jüngeren Geschichte sind im Kanton Uri naturwissenschaftliche Entdeckungen gemacht worden: Franz Xaver Dillier hat im Reussdelta neue Furchenbienenarten gefunden, oder beim Bau des Neat-Basistunnels kam plötzlich ein bisher unbekannter Granit zum Vorschein, den man aufgrund seiner geografischen Lage Bristner Granit nennt. Solche und viele spannende Infos enthält die neue Sonderausstellung «Alpen- und Naturforschung in Uri» im Historischen Museum Uri. Die Ausstellung, gestaltet von Konservator Rolf Gisler-Jauch und Walter Brücker, Präsident der Naturforschenden Gesellschaft Uri (NGU), wurde anlässlich des 100-jährigen Bestehens der NGU organisiert. Schwerpunkte bilden die Bereiche Geologie, Flora und Fauna. Einen wichtigen Stellenwert nimmt natürlich der Urner Universalforscher und Arzt Karl Franz Lusser, der von 1790 bis 1859 lebte, ein. Oder der Andermatter Franz Josef Nager (1802-1879), genannt «Vogelstupf», weil er so viele Vögel und andere Tiere ausstopfte. Er hatte sich – damals noch vergeblich – um die Wiederansiedlung des Steinbocks in der Schweiz bemüht. Überhaupt wird dem Steinbock an der Sonderausstellung ein besonderes Augenmerk geschenkt. Oder eben Professor Anton Gisler (1820 bis 1888) mit seinem reichhaltigen Herbarium von über 4000 Blütenpflanzen sowie 4000 Moosen und Flechten ist ein wichtiger Akteur der Ausstellung. Bei wissenschaftlichen Ausstellung sei es oftmals schwierig, passende Exponate zu finden, weiss Rolf Gisler-Jauch. Doch in der neuen Sonderausstellung im Historischen Museum sei dies kein Problem gewesen. So soll die Ausstellung ein breites Publikum ansprechen. «Sowohl für Schülerinnen und Schüler als auch für Erwachsene gibt es viel zu entdecken», hält Walter Brücker fest. Die Besucherinnen und Besucher können beispielsweise anhand eines Stein-Lehrpfades und eines Wettbewerbs ihr steinreiches Wissen testen – die ehemaligen Schülerinnen und Schüler von Geologie-Kollegilehrer Max Rothenfluh dürften sich an die Gesteinsauswahl erinnern. Für die kleinsten Museumsgäste hat Museumspädagoge Stefan Gisler einen Platz eingerichtet, an dem sie Steinmanndli bauen können. Die Geschichte ist nur ein Aspekt der Sonderausstellung. Die Besucherinnen und Besucher sollen auch etwas über das Wirken der Naturforschenden Gesellschaft Uri sowie deren Präsidenten und Forscher erfahren. Der Verein wurde 1911 gegründet und zählt heute gut 200 Mitglieder: Naturwissenschafter, Ärzte, Gewerbler, Handwerker, Hausfrauen – das ganze Spektrum von Jung bis Alt. Ziel des Vereins ist die attraktive Vermittlung der Naturwissenschaften. Die NGU organisiert Vorträge, macht Bestimmungsübungen, äussert sich politisch in Vernehmlassungen und führt regelmässig Exkursionen durch. Insbesondere das Exkursionsangebot habe in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass die Mitgliederzahl stetig zunahm, sagt Walter Brücker. Immer wieder tritt die Gesellschaft auch als Herausgeberin von Büchern und Schriften auf. Am 8. Juni beispielsweise ist Vernissage des Buches «Die Geologie des Kantons Uri». Oder auch im demnächst erscheinenden Buch über 25 Jahre Reussdelta arbeitet die NGU mit. Die Naturforschende Gesellschaft Uri ist grundbuchamtlich eingetragene Besitzerin des sagenumwobenen Teufelsteins in Göschenen. Anfangs 20. Jahrhundert war dieser im Besitz der St. Galler Schokoladenfabrik Maestrani, die den Teufelsstein schokoladenbraun bemalt und mit dem Slogan «Schokolade Maestrani ist die beste» versehen hatte. Als der Stein als Werbeträger nicht mehr gebraucht wurde, schenkte die Schokoladenfabrik diesen dem damaligen NGU-Präsidenten Max Oechslin, der ihn wiederum der Naturforschenden Gesellschaft Uri vermachte. In den Siebzigerjahren wurde der Teufelsstein für 300`000 Franken um 127 Meter verschoben, weil er der sich im Bau befindenden Nationalstrasse im Weg stand.
Quellen / Literatur: UW 36, 11.5.2011

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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 20.09.2021