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Uri

Tierseuchen und Tierkrankheiten im Detail

Maul- und Klauenseuche
     
Die hochansteckende Maul- und Klauenseuche ist weltweit eine der verheerendsten Viruserkrankungen landwirtschaftlicher Nutztiere und kann in kürzester Zeit alle Klauentiere eines Betriebes befallen. Für den Menschen ist die Krankheit nicht gefährlich. Krankheitsanzeichen bei Rindern sind Bläschenbildungen an Maul und Klauen. Die Tiere lahmen und liegen vermehrt; sie haben Fieber, wirken fressunlustig und teilnahmslos.
Der Erreger (Aphtovirus) ist sehr widerstandsfähig und bleibt in Rohmilch, Stallschmutz, Mist und Jauche bis zu drei Monaten ansteckend. Die Krankheit wird durch direkten Tierkontakt übertragen. In feinsten Tröpfchen in der Luft kann er mit dem Wind auch über weite Distanzen verteilt werden. 2007 gab es in Europa einen Ausbruch in Südengland. Der letzte Fall in der Schweiz war 1980 zu verzeichnen.
In Uri gab es den letzten schweren Fall im Jahre 1951. In Seedorf wurde praktisch der gesamte Viehbestand durch die Maul- und Klauenseuche dahingerafft. Kantonsweit fielen der Epidemie 696 Stück Rindvieh zum Opfer. Im Frühjahr 1966 trat die Seuche nochmals in der Zentralschweiz auf, Uri blieb jedoch glücklicherweise verschont. Beim Drohen der Maul- und Klauenseuche wurden von den Urner Behörden scharfe Massnahmen zur Verhinderung der Einschleppung der Seuche getroffen. So wurden Vieheinfuhrverbote erlassen. Auf den Grenzalpen wurden Wachen aufgestellt. Die Abhaltung der Märkte wurde verboten sowie die Veranstaltung von Festanlässen untersagt. Zudem wurden Desinfektionsposten eingerichtet.

BETROFFENE TIERGATTUNGEN

Nutztiere, Damhirsch > Detailansicht
Nutztiere, Lama und Alpaka > Detailansicht
Nutztiere, Rindvieh > Detailansicht
Nutztiere, Schaf > Detailansicht
Nutztiere, Schwein > Detailansicht
Nutztiere, Ziege > Detailansicht
Säugetiere, Paarhufer; Rothirsch > Detailansicht

DAS THEMA TIERSEUCHEN AN DER URNER LANDSGEMEINDE

Sonntag, 3. Mai 1874
Herabsetzung der Taxe der Viehgesundheitsscheine und Verminderung der Inspektionskreise.
Landesgemeinde vom 3. Mai 1874
> Detailangaben
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Sonntag, 3. Mai 1874
Kosten von Massregeln gegen Viehseuchen.
Landesgemeinde vom 3. Mai 1874
> Detailangaben
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GESETZESBESTIMMUNGEN ZU TIERSEUCHEN

Donnerstag, 25. Juni 1840
Tierärztliche Behandlung des Viehs (zu Art. 219 LB)
LB UR (1842) Bd III S. 063-064
Link: Gesetzestext
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Donnerstag, 15. Januar 1863
Bekanntmachung betreffend Maul- und Klauenseuche
Abl UR 1863 nach S. 011.
Link: Gesetzestext
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Freitag, 24. April 1863
Bekanntmachung betreffend Maul- und Klauenseuche
Abl UR 1863 nach S. 103-104.
Link: Gesetzestext
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Montag, 12. September 1864
Verordnung betreffend die Maul- und Klauenseuche
Abl UR 1864 , S. 234.
Link: Gesetzestext
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Dienstag, 4. Oktober 1864
Bekanntmachung betreffend die Maul- und Klauenseuche
Abl UR 1864 , S. 256.
Link: Gesetzestext
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Dienstag, 22. April 1873
Verordnung betreffend Überwachnng des im Kanton bloss den Aufenthalt wechselnden Viehs
Abl UR 1873 nach S. 142 (Beilage 2, 01-04)
Link: Gesetzestext
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Mittwoch, 9. Januar 1884
Vorschrift und Anleitung zur Desinfektion der Räumlichkeiten, in welchen sich Vieh befand, das von der Maul- und Klauenseuche befallen gewesen war
Abl UR 1884 nach S. 024 (01-03)
Link: Gesetzestext
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Mittwoch, 3. November 2021
VVO zum Bundesgesetz betreffend die Bekämpfung der Tierseuchen
LB UR Bd 08 (1916-1921) S. 481-493.
Link: Gesetzestext
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EREIGNISSE

1800  /
Maul- und Klauenseuche
Inden Monaten Juni bis August dezimiert die Maul- und Klauenseuche auf den Alpweiden das Weidevieh sehr stark (vor allem Sisikon, Urnerboden und Ursern). Die Seuche ist durch die Schlachttiere der französischen Truppen eingeschleppt worden.
Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 113.
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1800  / Montag, 16. Juni 1800
Zu allem Elend kommt noch die Maul- und Klauenseuche
In den Monaten Juni bis August wütet die Maul- und Klauenseuche im von Leid geplagten Uri. Die Seuche ist durch französisches Schlachtvieh eingeschleppt worden und rafft im Distrikt Altdorf 154, im Distrikt Andermatt 56 Stück Vieh dahin.
Arnold, Helvetik, S. 183.
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1920  / Montag, 11. Oktober 1920
Maul- und Klauenseuche in Bürglen
Die Schweiz ist in noch nie dagewesener Ausdehnung von der Maul- und Klauenseuche betroffen. In einem Stall in Bürglen mit zwölf Stück Vieh tritt nun der erste Fall von Maul- und Klauenseuche in Uri auf. Die Ansteckung geschah wohl vor 10 Tagen, als ein Knecht aus einer verseuchten Gegend angestellt wurde. Bedaurlicherweise blieb die Krankheit während fast einer Woche unbemerkt. So fuhr der Besitzer gar mit einem Stier an die kantonale Viehprämierung und mit einer Kuh auf einen anderen Hof. Dadurch ist die Gefahr der Verschleppung sehr gross geworden. Bei letzterem Hof bricht dann auch acht Tage später die Seuche aus. Insgesamt sind in den zwei Ställen 20 Stück Vieh betroffen.
UW 43, 23.10.1920; RSchB 1920/21, S. 80.
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1920  / Freitag, 5. November 1920
Zweiter Fall von Maul- und Klauenseuche
Während sich die Maul- und Klauenseuche bsiher auf die zwei Ställe in Bürglen beschränkt hat, bricht die Seuche nun plötzlich in einem Stall mit 5 Kühen in Seelisberg aus. Die Krankheit ist auch hier bei einem Besuch aus einer verseuchten Gemeinde eingeschleppt werden.
RSchB 1920/21, S. 80.
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1921  / Montag, 26. Dezember 1921
Maul- und Klauenseuche bei Viehbestand
Nach Bürglen und Seelisberg im letzten Jahr bricht die Maul- und Klauenseuche in Altdorf in zwei Ställen mit 18 Stück Rindvieh aus.
UW 53, 31.12.1921; RSchB 1920/21, S. 80.
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TIERSEUCHEN

Tierseuchen, allgemein

Blauzungenkrankheit
Bovine Virus-Diarrhoe (BVD)
Brucellose BSE (Rinderwahnsinn)
Chytridiomykose
Fuchsbandwurm
Gämsblindheit
Hasenpest
Kokzidiose
Lippengrind
Lungentuberkulose
Maul- und Klauenseuche
PRRS-Virus
Räude
Rotz
Sauerbrut
Schweinepest
Staupe
Tollwut
Usutu-Virus («Amselsterben»)
Vogelgrippe

Viehversicherung

 

 

 

 

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / letzte Aktualisierung: 6.4.2017